Von Träumen und Hoffnungen …

Atlantik Verlag Fester Einband 240 Seiten Erscheinungsdatum: 18.01.2016 Preis: 20,00 € ISBN: 9783455650228

Atlantik Verlag
Fester Einband
240 Seiten
Erscheinungsdatum:
18.01.2016
Preis: 20,00 €
ISBN: 9783455650228

Klappentext
Daniel, der unscheinbare Buchhalter, möchte endlich zeigen, dass er mehr drauf hat, als sein Chef. Die junge Fanny muss den Mut aufbringen, ihren verheirateten Liebhaber zu verlassen, damit sie die Liebe ihres Lebens finden kann. Und Pierre, der weltbekannte Parfümeur, träumt davon, nach viel zu langer Zeit wieder einen einzigartigen Duft zu kreieren. Sich seine Lebensträume zu erfüllen, ist doch nur Kopfsache, oder?
Als François Mitterand eines Abends in einer Brasserie seinen Hut vergisst, landet er auf Daniels Kopf. Von da an ändert sich in Daniels Leben alles – der Hut scheint über geheimnisvolle Kräfte zu verfügen! Doch er bleibt nicht bei Daniel, sondern wandert weiter zu Fanny, der unglücklich verliebten Hobbyschriftstellerin – und plötzlich steht einer neuen Liebe nichts mehr im Weg. Was braucht es also, um das Leben vieler Menschen zu ändern? Nichts weiter als einen Hut, den Hut des Präsidenten …

∗∗∗∗∗

„Seit er ihn trug, machte der Hut ihn durch seine bloße Gegenwart gegen die Unbilden des Alltags immun. Besser noch, er schärfte seinen Geist und ermunterte ihn, gewichtige Entscheidungen zu treffen.“  (Seite 43/ 44)

Daniel Mercier lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Paris. Eigentlich ist er glücklich, wäre da nicht sein neuer Chef, der nicht viel von ihm hält. Einen Tag, bevor seine Frau und sein Sohn wieder aus dem Urlaub zurück kommen, genehmigt sich Daniel ein Essen in einer Brasserie. Im Laufe des Abends nimmt Mitterand am Nebentisch Platz. Daniel kann es kaum glauben, dass der Präsident höchstpersönlich am Nachbartisch sitzt. Nach einem ausgiebigen Essen mit seinem Sekretar verlässt der Präsident die Brasserie wieder. Er vergisst jedoch seinen Hut, den er neben Daniel auf die Bank gelegt hat. Daniel kann es gar nicht glauben, setzt sich den Hut auf und geht mit ihm hinaus, ohne dass es jemandem auffällt. Aber das ist noch nicht das Grösste was Daniel widerfährt, denn plötzlich hat er das Gefühl, dass der Hut ihn mutiger und selbstbewusster macht. So gestärkt wagt Daniel einen entscheidenden Schritt  …

„Der Filzhut war binnen weniger Sekunden zu einer Krücke geworden, auf die sie schon lange wartete. Die Feigheit, die sie daran gehindert hatte, mit Édouard Schluss zu machen, war soeben verflogen.“ (Seite 63)

F.M. … das sind ihre Initialen denkt Fanny Marquant, als sie den Filzhut in der Gepäckablage des Zuges findet. Sie beschließt den Hut einfach an sich zu nehmen und verschwindet mit ihm aus dem Zug. Fanny hat das Gefühl, dass der Fund des Hutes mit ihren Initialen etwas zu bedeuten hat. Sie wünscht sich, dass das bevorstehende Treffen mit ihrem Liebhaber endlich eine Wende in ihrem Leben bringt. Sie wünscht sich so sehr, dass sie Édouard von seiner Frau trennt um mit ihr ein glückliches Leben zu leben. Fanny nimmt sich vor, ihn auf eine Trennung anzusprechen. Voller Mut und Zuversicht macht sie sich auf den Weg zum Treffen, doch dies wird anders verlaufen als sie ahnt …

Er hatte den Hut auf die Oberschenkel gelegt und streichelte ihn langsam, um sich die Zeit zu vertreiben. Dieses Streichen seiner Finger über den Filz ließ ein Bild aus seiner Kindheit aufsteigen: Aladin, der seine Wunderlampe reibt, um den guten Geist zu rufen, der ihm alle seine Wünsche erfüllen wird.“ (Seite 86)

Pierre Aslan ist fasziniert, als er den Hut das erste Mal an die Nase hält. Die vielen verschiedenen Düfte schärfen seine Sinne. Zwei Düfte sind ihm besonders bekannt … es sind seine eigenen Kompositionen. Doch es haften noch andere Düfte an diesem Hut, und schnell wird ihm klar, dass mehrere verschiedene Menschen diesen Hut getragen haben müssen. Er erinnert sich an seine Zeit … der Zeit in der er ein gefeierter Parfümeur war. Lange ist es her und in all den vergangenen Jahren  ist es ihm nicht gelungen einen neuen Duft zu kreieren. Doch nun faszinieren ihn die Düfte des Hutes und er schließt nach Jahren die Tür zu seinem Labor auf, um zu experimentieren …

„Nun war die nächste Stufe erreicht, es war eine Feststellung. Die Leute aus seiner Welt erkannten ihn nicht mehr als ihresgleichen an. Manchmal führt uns das Leben auf neue Wege, man hat eine Abzweigung genommen, ohne es zu merken, der große Navigator des Schicksals ist nicht der vorgeschriebenen Route gefolgt, und kein Schild hat uns vor dem Punkt gewarnt, an dem es kein Zurück mehr gibt.“ (Seite 182)

Bernard Lavallière ist ein reicher Mann.  Er hat sein Vermögen geerbt … und seine Freunde irgendwie auch. Er führt ein Leben wie es seine Familie schon immer geführt hat. Er hat sich diesem Leben angepasst und führt es fort, so wie viele Generationen vor ihm. Ob er damit glücklich vermag er nicht wirklich zu sagen. Er macht Dinge, weil es sich so gehört und es schon immer so war. Eines Tages nimmt er versehentlich den falschen Hut, als er ein Restaurant verlässt. Und schnell wird klar, dass der Hut etwas mit ihm macht. Er beginnt eine persönliche Rebellion …

„Die wichtigsten Ereignisse unseres Lebens sind immer die Folge einer Verkettung winziger Details“ (Seite 28)

„Der Hut des Präsidenten“ ist das zweite Buch des französischen Autors Antoine Laurain  und ich war mega gespannt darauf, da er mit seinem Debütroman „Liebe mit zwei Unbekannten“ ein fantastisches Buch geschrieben hatte. Und wieder schafft es Antoine Lauraine mich in den Bann zu ziehen. „Der Hut des Präsidenten“ beschreibt die Geschichte von vier Menschen, deren Leben sich durch einen Hut verändert. Aber es ist nicht irgendein Hut, nein, es ist der Hut des französischen Ministerpräsidenten François Mitterand. Und alle glauben, dass von ihm etwas Besonderes ausgeht.

Wieder schafft es Antoine Laurian mit leisen  Tönen in einer wundervollen Sprache mich zu verzaubern. Mir haben die einzelnen Geschichten sehr gut gefallen. Sie alle sind miteinander verbunden und doch nicht. Es sind Menschen wie du und ich, Menschen die sich nicht kennen und doch etwas gemeinsam haben … Träume und Hoffnungen. Sie alle glauben, dass sie mit Hilfe des Hutes etwas in ihrem Leben bewegen können. Natürlich ist es im wahren Leben nicht ganz so einfach, doch ehrlich  gesagt bedarf es manchmal einer solchen „Krücke“ … „Symbol“ um endlich seine Träume zu verwirklichen.

Meine „Krücke“ war ein langes intensives Gespräch mit einem Menschen, der mir vollkommen fremd war. Heute lebe ich meinen Traum …  in „Angelikas Büchergarten“

„Ich glaube an die Kräfte des Geistes und werde euch nicht verlassen.“ (Seite 239)

Unbedingt lesen!!!

5 von 5 Sternen

5 Gedanken zu “Von Träumen und Hoffnungen …

  1. Manchmal sind es Dinge, Ereignisse, deren Bedeutung man erst später erkennt, findet.
    Eine wunderschöne Rezension, die dem Buch, sicher gerecht wird.
    Und Angelika, für dich auch viel von Bedeutung.

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