
Klett-Cotta, ISBN: 978-3-608-50130-8, Preis: 20,00 €
Klappentext
Es ist kalt in Island.
Sehr kalt.
Der Staat hat soeben Bankrott angemeldet.
Die 80-jährige Herbjörg María Björnson facebookt sich auf den Spuren ihres bewegten Lebens durch die Welt: Enkeltochter des ersten isländischen Staatspräsidenten, während des Zweiten Weltkriegs in Dänemark und Deutschland, dann Argentinien und Paris. Doch egal wo, immer musste sie sich mit Männern herumschlagen … Herbjörg ist die Frau des 20. Jahrhunderts, doch genauso steht sie auch für Island und dessen Streben nach Unabhängigkeit. Mit ihr gelingt Helgason eine der wunderbarsten und kratzbürstigsten Frauenfiguren der Gegenwartsliteratur.
„Ich lebe allein in einer Garage, zusammen mit meinem Laptop und einer Handgranate. Wir haben es wahnsinnig gemütlich.“
Dieses Zitat und auch die Aufmachung des Buches (das Cover ist schwarz/ aubergine. Man sieht darauf eine alte Dame … auf den ersten Blick könnte es auch ein Mann sein… mit Sonnenbrille und Zigarette) lässt zuerst einmal auf ein fröhliches und skurriles Buch schließen. Dem ist aber nicht so.
Es ist ein Buch der leisen Töne, die man durch die „Schnodderigkeit“ der Protagonistin herausliest. Herra hat eine Menge in ihrem Leben erlebt. Die vielen Vergewaltigungen in jungen Jahren während des Krieges haben sie geprägt. Sie baut eine Mauer um sich herum auf und versucht ihr Leben durch Sarkasmus und Lächerlichkeit zu leben. Zu überleben.
Alle haben sie immer nur benutzt. Selbst ihre Kinder machen dass noch als sie bereits alt und krank ist. Und so liegt sie alleine und einsam in ihrer Garage und schließt mit ihrem Leben ab.
Mich hat dieses Buch sehr berührt. Man kann es nicht so schnell weg lesen, da man sich mit den stillen und leisen Tönen auseinander setzen muss.
Ein sehr bewegendes Buch, das man gelesen haben sollte!!!
5 von 5 Sternen