Der Sog der virtuellen Welten

Diogenes Fester Einband 464 Seiten Erscheinungsdatum: 28.08.2012 Preis: 22,90 € ISBN: 9783257067941

Diogenes
Fester Einband
464 Seiten
Erscheinungsdatum:
28.08.2012
Preis: 22,90 €
ISBN: 9783257067941

Covertext
Ein Jahr lang hat Jeff Delpe, 18, versucht, seinen Eltern über den Tod seines Bruders Donald hinwegzuhelfen. Jetzt hat er die Schnauze voll. Denn, sein Vater Jim sieht die Rettung nur in einem Umzug aufs Land, und Mutter Renata chattet – mit einem Unbekannten namens Gott. Da taucht Jeff unter. Spurlos. Seine neue Adresse lautet www.lifeoflore.com. Wo er der große Star eines Onlinespiels ist.
Um nicht auch noch seinen zweite Sohn zu verlieren, sucht der verzweifelte Vater ihn schließlich an dem Ort, der ihm fremder ist als jeder andere. Er schleicht sich in Jeffs neue Welt ein … und stiftet Chaos, am meisten in sich selbst. Denn während er sich online Level für Level in die Sphären seines Sohnes hochkämpft, fällt er offline immer tiefer, droht seinen Job und seine Frau zu verlieren.
Ist dies das Ende von Familie Delpe? Ganz im Gegenteil.

∗∗∗∗∗

Familie Delpe hat vor einem Jahr ihren Sohn und Bruder Donald durch Krebs verloren. Doch ein Jahr reichen für Renata, Jim und Jeff nicht aus, um loszulassen. Renata ist so sehr von dem Verlust ihres Sohnes traumatisiert, dass sie ständig Sorge um ihren noch lebenden Sohn Jeff hat. Sie kontrolliert ihn auf Schritt und Tritt. Macht sich Sorgen, wenn er weg bleibt ohne sich zu melden. Das alles nervt Jeff aber so sehr an, das er beschließt zu gehen. Von heute auf morgen ist und bleibt er verschwunden. Jim, seinen Vater scheint das in Renatas Augen nicht sehr zu belasten. Aber auch Jim leidet unter dem Verlust seines Erstgeborenen und das was dieser Tod aus seiner Frau gemacht hat. Als dann Jeff spurlos verschwindet, will er dies nicht so einfach geschehen lassen und begibt sich auf die Suche nach ihm. Eine Suche, die er sich so nicht vorgestellt hat und ihn in einen Sog aus virtueller und realer Welt zieht.

Dieser Roman ist die „Fortsetzung“ von Superhero. Aber man muss diesen ersten Roman nicht kennen um diesen hier lesen zu können. Es ist eine eigene und abgeschlossene Geschichte.

Von der ersten Seite an hat mich dieses Buch fasziniert. Am Anfang geht es eher um den Verlust des Sohnes und des Bruders. Wie jeder der drei Delpes damit umgeht. Dann, nachdem Jeff verschwindet passiert die eigentliche und packende Story.

Absolut abgefahren erfährt der Leser, wie es einem Menschen ergehen kann, wenn er sich in den Sog der Cyberspiele, virtuellen Welten, begibt. Wie schnell sich die reale Welt mit der virtuellen vermischt, bis hin zur Sucht nach der virtuellen Welt. Denn diese erscheint schöner, besser und glücklicher zu sein als die reale Welt. Hier ist alles Möglich. Man ist der Held, der Macher, der Gewinner. Nie der Looser oder der Unglückliche.

Mich hat es fasziniert wie schnell man dieser virtuellen Welt verfallen kann. Es macht mich aber gleichzeitig auch sehr traurig, denn es gibt so viele Menschen, egal ob Jugendlicher oder Erwachsener, die dieser virtuellen Welt zum Opfer fallen. Vielleicht weil sie allein und einsam sind, gemobbt werden und sich nur auf diese Art und Weise Bestätigung und Anerkennung holen können.

Letztendlich ist es so, dass das reale Leben oft nicht einfach ist. Das es weht tun kann, verletzt und unsicher macht. Aber wir haben nur dieses eine Leben und sollten versuchen in der realen Welt damit klar zu kommen.

5 von 5 Sternen

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